Schiff | KIWI | Eigner | Gert | Werft | Feltz | Baujahr | 1981 | Größe | 11m x 3.25m | Beschreibung | Skipper | Gert | Törn | Kaliningrad - Baltikum - Schweden | vom 6.06.2014 bis 21.09.2014 | Dauer | 108 Tage | Hafengeld | 746.40 € | 1,427.00 DKK | 769.00 PLN | 2,685.00 SEK | Seemeilen | 2008.0 sm | unter Segel | 1167.0 sm | unter Motor | 841.0 sm |
Distanz | Seemeilen | 11 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 11.0 sm |
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Wetter | Wind | SE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Auch heute begrüßt uns wieder ein wunderschöner Spätsommertag. Es fällt uns schwer, diesen Hafen zu verlassen.
Für heute ist wenig Wind angesagt. Das stört uns nicht, denn wir wollen ohnehin "hintenrum" d.h. durch flaches, teilweise äußerst flaches Gewässer und unter einer nur 18m hohen Brücke durch nach Karlskrona. Mittags machen wir fest. Der Hafen ist seit unserem letzten Besuch total umgestaltet und erneuert worden,mit neuem Hafenmeisterbüro und neuen Serviceeinrichtungen. Auch hier ist zu merken, daß die Saison zuende geht. Viele Boxen sind leer. Im Laufe des Nachmittags kommen immer mehr Schiffe, vornehmlich deutsche. Der Hafen ist gut besucht. Das neue, direkt an der Pier gelegene Restaurant wird sehr angenommen. Es trägt zur Belebung der Hafenatmosphäre bei.
Wir nehmen unsere Fahrräder von Deck und machen uns auf den Weg zum nächsten Bankomat. Unsere Bargeldbestände tendieren gen 0. Als nächstes steht der Lidl-Markt auf unserer Prioritätenliste, da wir keinerlei frisches Obst und Gemüse mehr haben. Am frühen Abend machen wir noch einmal eine kurze Stadtbesichtigungstour mit dem Rad.
Karlskrona entstand ursprünglich auf mehr als 30 Inseln und Inselchen, was sich auch heute noch auf das Stadtbild auswirkt.1679 wurde Karlskrona als Flottenstützpunkt von König Karl XI. bzw. Admiral Hans Wachtmeister gegründet. Bereits ein Jahr später wurde Karlskrona zur Stadt erhoben. 1790 brannte ein Großteil der Stadt ab. Der Marinehafen von Karlskrona mit seinen ehemaligen Werften und Verteidigungsanlagen und ausgewählte Gebäude der Stadt wurden von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Die Marinebasis in Karlskrona ist einer der größten Arbeitgeber. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Softwareentwicklung und der Elektronikbau.
Distanz | Seemeilen | 72 sm | unter Segel | 5 sm | unter Motor | 67.0 sm |
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Wetter | Wind | SE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Heute vormittag fahren wir noch einmal in die Stadt, suchen einen Briefkasten und treiben uns im Hafenviertel rum, weil es so außergewöhnlich schön ist. Für das Marinemuseum haben wir leider keine Zeit, wir kennen es von früheren Besuchen. Wir gehen aber noch einmal in die Admiralitätskirche, die 1685 eingeweiht und nach der Gemahlin Karls XI. "Ulrica Pia" benannt wurde. Die Kirche ist Schwedens größte Holzkirche. Vor der Kirche steht der "Alte Rosenbom", der bestbekannte Einwohner Karlskronas. Mit seinem Bettelsack auf dem Rücken hat er hier seit 1973 gestanden, vielleicht auch länger. Ulrica Pia hat keine Kirchenglocken. Sie wurden im Admiralitätsglockenturm aufgehängt.
Am Nachmittag machen wir die Leinen los. Auf der Insel Hasselö finden wir eine schöne Ankerbucht.
Distanz | Seemeilen | 24 sm | unter Segel | 23 sm | unter Motor | 1.0 sm |
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Wetter | Wind | ESE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Unser heutiges Ziel war eigentlich Åhus, bummelige 40 nm entfernt. Wir stehen früh auf und gehen schon um 8.15h Anker auf. Der Skipper "zieht alle Lappen hoch". Leider reicht das nicht. Der Wind kommt mit 2 Bft. von hinten. Die Segel schlagen und fallen ein. Mit 2 Knoten schleichen wir voran. Uns ist schnell klar, daß wir so unser Ziel vor Einbruch der Dunkelheit segelnd nicht erreichen werden. Ein Hafen im Bereich der Insel Hanö ist realistisch. Am späten Nachmittag nimmt der Wind auf 3-4 Bft. zu und schnell haben wir den Hafen von Hörvik erreicht.
Warum diese plötzliche Eile? Unser Wetterguru hat für Anfang der nächsten Woche eine Wetteränderung mit Starkwindphase aus Südwest angekündigt. Da wir vom 19.-21. Sept. unser Absegeln vom TourenYachtclub in Kiel haben und wir daran gern teilnehmen möchten, wollen wir möglichst am Sonntag "um die Ecke rum" und in Ystad sein.
In Hörvik richtet man sich auch schon auf das Saisonende ein. Die Seitenausleger an den Stegen werden schon abgebaut. Da wir am Steg keinen Strom gefunden haben und unser Windgenerator heute auch nicht gelaufen hat, müssen wir mit Strom sparen. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch den offenbar unscheinbaren Ort.
Distanz | Seemeilen | 40 sm | unter Segel | 29 sm | unter Motor | 11.0 sm |
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Wetter | Wind | ESE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Heute wollen wir nach Simrishamn, dazu stehen wir früh auf, weil wir früh los wollen. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es ist pottendicker Nebel. Da müssen wir nicht auslaufen. Wir warten zwei Stunden bis sich der Nebel lichtet. Um 12°° h kommt die Sonne hervor und vertreibt den Nebel ganz. Das ist mal eine schöne Segelei. Wir haben achterlichen bis halben Wind mit 3-4 Windstärken und Sonnenschein. Der Wind reicht jedoch nicht, um den Windgenerator in Gang zu setzen. Gegen 18°° h sind wir vor Simrishamn. Wir entscheiden uns kurzfristig, bis Skillinge zu segeln. Hier stellen wir überrascht fest, daß der Gästeliegersteg komplett belegt ist. Ins Päckchen mögen wir auch nicht. Wir suchen uns eine freie Box, deren Ausleger für KIWI viel zu kurz sind. Der bei dieser Windrichtung in den Hafen stehende Schwell führt dazu, daß KIWI hin und her fährt und stark an den Vorleinen reißt. Wir haben dadurch eine unruhige Nacht. Strom gibt es nur gegen Karte aber Karte ist ausverkauft, Hafenmeister auch nicht mehr da - Saisonende, unsere Batterien durch die vorherige Nacht ohne Strom total leer gelutscht. Dumm gelaufen!? Ein netter Stegnachbar leiht uns seine Zweitkarte, gerettet!!
Distanz | Seemeilen | 28 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 28.0 sm |
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Wetter | Wind | NE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Seit gestern können wir DP07 wieder empfangen. So hören wir schon heute morgen vor dem Frühstück, daß der Deutsche Wetterdienst für heute eine Böenwarnung im Rahmen eines Gewitters für unser Gebiet herausgegeben hat. Als wir ablegen, ist alles ruhig, wenig Wind und Sonnenschein. Der Skipper zieht sofort die Segel hoch, aber das nützt ihm nicht viel, die Segel fallen immer wieder ein. Später nimmt der Wind etwas zu, wir versuchen es mit Schmetterling, auf den Motor können wir jedoch nicht verzichten, so motorsegeln wir gemütlich vor uns hin. Nachmittags versteckt sich die Sonne, der Himmel zieht sich zu und wir machen uns Sorge, ob wir es noch bis in den Hafen schaffen, bevor das Unwetter losbricht. Von ein paar Tropfen, die aus der Wolke fallen, zum Bangemachen gelingt das auch. Als wir festgemacht haben, fängt es an zu regnen aber es bleibt schwühl warm dabei.
Wir sind froh, sind wir doch jetzt aus der Gefahrenzone raus. Die nächsten Tage sollen ungemütlich werden mit westlichen Winden. In diesem Hafen kann man es gut ein paar Tage aushalten wenn es sein muß.
Distanz | Seemeilen | 0 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 0.0 sm |
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Wetter | Wind | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Wieder ein herrlicher Sonnentag, wenngleich auch schon kühler. Der Wind hat schon auf West gedreht. Nach dem Frühstück werden die Fahrräder ausgepackt und die Gegend erkundet. Zu entdecken gibt es offenbar nicht viel außer unberührter Natur. Wir lassen unsere Fahrräder stehen und spazieren am Wasser entlang. Die Landschaft hier erinnert uns an Estland, dort liegen auch so viele große Steine im flachen Wasser.
Draußen auf dem Meer sehen wir einen Segler, dessen Flasher oder Spi offenbar nicht mehr so richtig steht. Durchs Fernglas können wir sehen, daß er sich heillos vertörnt hat. Der Skipper versucht, durch Kreise fahren, was bei 5 Windstärken sehr problematisch ist, Herr der Lage zu werden. Sofort steht uns unsere eigene Situation ein paar Wochen vorher wieder recht plastisch vor Augen. Wir können uns sehr gut vorstellen, wie den Seglern an Bord jetzt zu Mute ist. Irgendwie schafft er es, das Segel runter zu bringen, aber es hängt komplett im Wasser. Das Schiff taumelt quer zu den Wellen unkontrolliert hin und her. Wieder zurück an Bord hören wir über Funk, wie der Skipper eine Pan Pan-Meldung absetzt. Seine Maschine ist ausgefallen, da er einen Tampen in der Schraube hat. Er bittet um Unterstützung beim Einlaufen unter Segeln in den Hafen von Ystad.
Distanz | Seemeilen | 0 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 0.0 sm |
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Wetter | Wind | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Wir relaxen heute. Draußen stürmt und regnet es. Am Nachmittag hält es den Skipper nicht mehr in dem Schiff. Er schlägt eine kleine Fahrradtour vor in den nächsten Ort. Nun, der ist auch nicht mal eben um die Ecke. Wir müssen ganz schön strampeln, immer mit Blick zum Himmel, ob die schwarze Wolke über uns vorüber zieht oder ihren Inhalt über uns ergießt. Der nächste Ort, Skivarp, scheint auch nicht sonderlich Interessant zu sein. Es fängt an zu tröpfeln. Wir sehen uns um und entdecken die Kirche. Und diese kleine Kirche ist ein echtes Juwel. Die Kirche ist aus dem 10. Jahrhundert und weist noch zahlreiche wunderschöne Fresken auf. Auch der Altar ist sehenswert, genau wie die wunderschönen Fenster.
Wir radeln wieder zurück und kommen keinen Moment zu früh dort an. Der Skipper schafft es gerade noch, die Fahrräder trocken einzupacken, da brechen Sturm und Regen los.