Bord Tagebuch - Schweden

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Heute ist der Wetterbericht mal wieder geschönt. 5 Windstärken, in Böen 6, hatte keiner unserer 3 Wetterberichte vorhergesagt – und dann auch noch genau „auf‘n Kopp“. Wir entscheiden uns daher, das innere Fahrwasser soweit möglich zu unserer nächsten Ankerbucht zu nehmen. Es gleicht an manchen Stellen einer Slalomfahrt bestehend aus roten und grünen „Stangen“, die auf der richtigen Seite zu nehmen sind, sonst kann es ungemütlich werden. In der Bucht vor Oskarshamn haben wir dann nur mit der Fock und etwas reduziertem Wind gut zwei Stunden Segelvergnügen, weil der Wind mehr in Richtung West gedreht hat. Unsere Ankerbucht erreichen wir um 17°° h und um 20°° h ist es schon fast dunkel, das schränkt die Aktivitäten stark ein.

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Jetzt ist es vorbei mit dem kommodigen Nordwind, wir haben Südwest – jetzt wird richtig gesegelt. Das Großsegel kommt mal wieder zum Einsatz, wir segeln  raus aus der Abdeckung der Inseln und Schären und müssen kreuzen. Bei Sonnenschein macht das alles ja auch Spaß. Nach 4 Stunden und fast 20 Meilen erreichen wir unsere Ankerbucht, die ebenfalls zum längeren Verweilen einlädt, was wir uns jedoch verkneifen werden.

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Heute nun wollen wir weiter, obwohl wir nur wenig Wind haben. Der Hafenmeister kommt, um sich von uns zu verabschieden und uns eine gute Reise zu wünschen, mehrere Clubmitglieder kommen, um uns nach dem woher und wohin näher zu befragen und wie es uns in ihrem Hafen gefallen hat, auf den sie sehr stolz sind. Wir sind von der familiären Atmosphäre, die hier herrscht, immer wieder sehr angetan.
Bevor wir ablegen, verholen wir noch einmal an den Dumping- bzw. Frischwassersteg, um beides zu erledigen. Als wir endgültig loskommen ist es schon zwei Uhr.
Da wir motoren, haben wir keinen Ehrgeiz, viele Meilen zu machen. Nach 9 Meilen haben wir eine passende Ankerbucht gefunden und sind ein Stück weiter Richtung Süden gekommen.

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- Hafentag -

Schon den ganzen Sommer verfolgen wir gegenseitig unsere Reiserouten, die beiden KIWIs. Kennengelernt haben wir uns im letzten Jahr als beide Schiffe in Stralsund vor der Ziegelgrabenbrücke auf deren Öffnung gewartet haben. Es entwickelte sich ein angenehmes Gespräch das im Nordhafen von Peenemünde seine Fortsetzung fand. In diesem Jahr waren  wir dann ganz erstaunt zu sehen, daß Ilona und Harald immer noch in Deutschland sind, wollten sie doch nach Neuseeland ausgewandert sein. Dafür daß das nicht so ist, trägt Corona die Verantwortung. Wir verabredeten, daß wir uns in diesem Sommer irgendwo treffen wollten, wir haben nur auf den „closest point of approach“ gewartet. Und der ist jetzt. Gestern haben sie uns über WhatsApp mitgeteilt, daß auch sie in Västervik eingelaufen sind, allerdings im Stadthafen, weil ihr Schiff für diesen Hafen, in dem wir liegen, zu groß ist. U.a. wegen der Behinderung der Crew findet das Treffen hier bei uns statt. Wir verbringen einen schönen Nachmittag zusammen mit anregenden und interessanten Gesprächen.

Nachdem Ilona und Harald sich verabschiedet haben, heizt der Skipper die Sauna an und wir genießen noch einmal ein ultimativ letztes Saunavergnügen.

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- Hafentag -

Seit gestern hat die Crew wieder Schwierigkeiten mit ihrem bei dem „Ausrutscher“ in Mitleidenschaft gezogenen rechten Bein. So ist es ihr nicht möglich, ihr Fahrrad zu besteigen. Es ist geplant, mit dem Rad in die Stadt zu radeln um den Vorrat an frischem Obst und Gemüse zu ergänzen. Einen Fuß vor den anderen zu setzen geht aber. Also traben wir im Schneckentempo los. Der Skipper nimmt sein Fahrrad aber mit, um nach dem Einkauf nicht alles tragen zu müssen. Es ist ein sehr anstrengendes Unternehmen und dauert mehrere Stunden. Nach der Rückkehr am Schiff liest die Crew  an ihrer Fitness-Uhr 10.223 gemachte Schritte ab. Das ist unter den besonderen Umständen schon eine enorme Leistung. Für den Rest des Tages ist Ausruhen angesagt.

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Nachdem wir die schützenden Inseln und Schären verlassen haben, müssen wir uns mit der See und ihren 1m hohen Wellen befassen. Da der Wind direkt von hinten kommt und sich die Wellenberge auftürmen, ist unsere KIWI in ihrem Element. Mal taucht sie voller Begeisterung rechts ein, dann wieder links, gerade so als würde sie sich für die Teilnahme am Schlepperballett zum Hafengeburtstag in Hamburg qualifizieren wollen. Im gleichen Rhythmus bewegt sich unter lautem Poltern unser Geschirr in den Schaps.
Wir machen wieder in Västervik fest. Der Hafenmeister erinnert sich an uns und es entsteht gleich eine freundliche Atmosphäre.
Für uns das Highlight des Tages – wir gehen in die gemütliche Sauna im Clubhaus. Es ist das erste Mal in diesem Sommer und wird auch wohl das letzte Mal sein.

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Die Schlechtwetterphase scheint für den Augenblick vorbei zu sein. Jeden Tag Sonnenschein, wenngleich auch stets von mehr oder weniger Wolken begleitet, dabei weht ein frischer Wind. Heute war mal wieder ein schöner Segeltag mit 5 Windstärken, in Böen 6. Da muß man konzentriert bei der Sache sein, zumal wenn man sich zwischen den Inseln im engen Fahrwasser befindet.
Als wir in die für heute ausgesuchte Ankerbucht reinfahren, erkennen wir sofort: „hier waren wir doch schon einmal“. Richtig, das war im Jahr 2007. Wir lassen den Törn Revue passieren. Damals haben wir noch „zu Fuß“ navigiert. Einen GPS hatten wir schon, aber keine elektronische Navigation und AIS war noch gar nicht erfunden. Wir haben jegliche Navigation mit der papiernen Seekarte manuell errechnen müssen. Wir erinnern uns, daß wir einmal wegen Nebels drei Tage in einer Bucht festsaßen, weil wir uns ohne ausreichende Sicht nicht raus trauten. In unsere heutige Bucht sind wir damals unter Segeln reingeschlichen, weil wir einen Getriebeschaden hatten, den der Skipper glücklicherweise beheben konnte.