Bord Tagebuch - Schweden

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Als wir das Hauptfahrwasser im Kalmarsund erreichen, empfängt uns zunächst ein moderater Wind von 3 Bft. aus Südwest, der sich aber stetig steigert bis zu 5-6 Bft. Und das schräg von hinten! KIWI stürmt los mit Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 6 Knoten. Der Skipper hat nur die Genua gesetzt. Die Sonne strahlt vom Himmel, das Wasser hat mit 23° Badetemperatur. Was wollen wir mehr?
Wenn wir Oskarshamn anlaufen, liegen wir immer im Yachthafen Enemar. Wir packen schon mal unsere Fahrräder aus, denn Morgen wollen wir in die Stadt fahren.

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- Hafentag -

Ein schöner Sommertag empfängt uns auch heute wieder. Als wir uns gegen Mittag aufmachen zu unserer Stadttour hat sich der Himmel mit dunklen Wolken bezogen.
1646 erhielt die Fischersiedlung Döderhultsvik von Königin Christina I. den Status eines Marktfleckens. Als der Ort 1856 die Stadtrechte verliehen bekam, erfolgte auch ein Namenswechsel nach Oskarshamn. Zu dieser Zeit regierte in Schweden König Oskar I. und die Stadt, die damals etwa 2.200 Einwohner hatte, erhielt seinen Namen. In früherer Zeit gab es in Oskarshamn viele Werften; doch der Großteil von ihnen ist heute stillgelegt. In der näheren Umgebung gab es viele Steinbrüche und so waren auch viele Bewohner in diesem Bereich tätig. Der Hafen von Oskarshamn besitzt sowohl nationale als auch internationale Bedeutung. Die Fährverbindung nach Gotland, metallverarbeitende Firmen wie Scania sind wichtige Wirtschaftsfaktoren. Das Kernkraftwerk Oskarshamn befindet sich in der Nähe des Ortes. Neben dem Kraftwerk existiert seit 1985 ein atomares Zwischenlager  Es ist das zentrale Aufbewahrungslager für die Atomabfälle aus allen schwedischen Atomkraftwerken. Die Abfälle sollen dort für 30 bis 40 Jahre gelagert werden.
 Mit der Erweiterung des Hafens wuchs auch der Ort. Die Stadt entstand auf einer Klippe weit über dem Hafen. Der Bereich direkt am Hafen,  ist aus kleinen Holzhäusern erbaut. Die Stadt hat uns gut gefallen. Von unserem Liegeplatz aus können wir die Ankunft und Abfahrt der großen Gotlandfähre sehr gut genießen.
Nachmittags schauen wir dann noch bei Lidl vorbei und decken uns mit frischem Obst und Gemüse ein. Bevor wir die Fahrräder wieder einpacken, machen wir noch eine kleine Runde im Hafenbereich und stellen fest, wie schön die Umgebung ist und wieviel schöne Wanderwege es hier gibt, mit und ohne Rad zu erkunden. Morgen soll der Wind wieder aus südlicher Richtung blasen, das ist für uns das Signal zur Weiterfahrt.

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Und wieder liegt ein schöner Segeltag vor uns. Der Wind weht mit 4 Bft. aus Südost. Wieder kommt nur die Genua zum Einsatz und KIWI tanzt mit 5 Knoten fröhlich vor sich hin.  Die vom Skipper ausgesuchte Ankerbucht ist sehr ansprechend, was auch die Schweden so sehen. Als wir am Nachmittag ankommen, liegen schon 3 Schiffe dort. Die Menschen springen vom Schiff aus mit einem Kopfsprung ins Wasser. Das Grillen auf den Felsen ist auch hier sehr beliebt.

Wir machen unser Schlauchboot klar und drehen lautlos eine Runde in den verschiedenen Buchten. Das macht Spaß!

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- Hafentag -

Heute bläst der Wind mal wieder aus der falschen Richtung. Gegenanbaggern im engen Fahrwasser wollen wir auch nicht. Wir bleiben hier und beschäftigen uns mit der "erweiterten" Bordroutine.

Der Skipper ist heute morgen nach dem Bad beim wieder an Bord klettern mit einem Fuß abgerutscht und hat versucht, sich mit dem anderen Bein abzufangen und dabei erheblich gestossen. Sein linkes Bein ist unterhalb des Knies sofort stark angeschwollen. Er hat natürlich sein Allheilmittel "Pferdesalbe" drauf getan aber es tut eben doch weh. Somit fällt das Schlauchbootfahren heute aus.

Außerdem hat der Skipper seit heute morgen eine richtige "Schniefnase". Die Crew ist besorgt und stellt alle möglichen Ursachen in den Raum.

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Heute morgen geht es dem Skipper schon wieder gut und auch für die Crew ist die Welt wieder in Ordnung. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg in eine beliebte Ankerbucht vor den Toren von Västervik.

Wir haben heute viel Sonne, dafür jedoch wenig Wind - trotzdem setzt der Skipper die Genua und wir trödeln mit zwischen 3 und 4 Knoten unserem Ziel entgegen. Da heute Wochenende ist, finden wir die Bucht auch gut besucht vor. Nach dem obligatorischen Anlegergetränk macht der Skipper das Schlauchboot klar und wir schleichen mit unserer "Flüstertüte" lautlos durch die Bucht. Wir suchen schon einmal nach einer Möglichkeit des "an Land gehens", denn wir wollen morgen den berühmten Leuchtturm aus dem Jahre 1777 besichtigen.

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- Ankerliegertag -

Heute wollen wir den Leuchturm der Insel Spårö, den 'Spårö båk' besuchen. Er steht auf dem 34 m hohen  Spåröberget, dem höchsten Punkt der Insel Spårö im Tjust Schärengarten. 'Spårö båk' wurde 1776–1777 von russischen Kriegsgefangenen in vierkantiger Form aus Steinen erbaut und gilt als eines der schönsten Seezeichen an der Ostküste Schwedens. Der Turm ist 25 Meter hoch und hat im unteren Teil zwei Meter dicke Wände.
Durch Luken auf der östlichen Seite des Daches brachte man bei Nacht oder schlechtem Wetter Eisenkörbe mit brennendem Teerholz an. Auf diese Weise war die Bake bis 1884 ein Leuchtfeuer. 1925 schlug ein Blitz in den Turm und entzündete das Schindeldach, dass man dann durch ein Metalldach ersetzte. Heute ist die Bake ein beliebtes Ausflugsziel. Bevor 'Spårö båk' gebaut wurde gab es bereits seit den 1200er Jahren Baken auf Spårö. Der Turm ist heute nicht mehr in Betrieb, man hat ihn durch einen neuen ersetzt, der etwas tiefer auf der felsigen Insel steht. Daran angebaut ist ein rotes Leuchtturmwärterhaus. Die weiße Richtfeuerlinie kennzeichnet die Nordzufahrt nach Västervik.
Die Insel Spårö besteht eigentlich nur aus Felsen. Es dauert eine Weile bis wir eine Stelle gefunden haben, an der wir mit dem Dinghy an Land können. Wir entscheiden uns für eine angrenzende Schäre, die mit einer wackeligen Brücke, an der nicht mehr alle Stufen vorhanden sind verbunden ist. Der Skipper findet eine seichte aber glitschige Stelle um auf die Insel zu kommen. Die Crew entscheidet sich für die Brücke und robbt sich auf allen Vieren rüber. Wir finden ein Hinweisschild auf dem der Pfad zum Leuchtturm angegeben ist. Jetzt beginnt eine halsbrecherische Kraxelei bis wir endlich den markierten Trampelpfad erreichen. Leider ist der Turm gerade nicht zu besichtigen. Wir haben aber auch so eine phantastische Aussicht auf den Schärengarten und das Meer.

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