Segeltörns im Norden

Schiff KIWI
SchiffKIWI
EignerGert
WerftFeltz
Baujahr1981
Größe11m x 3.25m
Beschreibung
SkipperGert
CrewVeronika
TörnSommerreise nach Riga

vom 2.06.2017 bis 26.09.2017
Dauer117 Tage
Hafengeld1,278.00 €
1,485.00 DKK
553.00 PLN
1,390.00 SEK
Seemeilen2012.0 sm
unter Segel1193.0 sm
unter Motor819.0 sm

Standort Haapsalu

(58° 57' 33'' N,23° 31' 35'' E)
Hafengeld
30.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
WindSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Heute ist immer noch Starkwind angesagt. Wir nutzen die Zeit, um mit unseren Fahrrädern einen Bummel durch diese hübsche gemütliche Kleinstadt mit ihren 11.000 Einwohnern zu machen. Heute ist Sonntag, aber die meisten Geschäfte haben geöffnet. Auch das Kunstgewerbegeschäft mit den außergewöhnlich schönen Holzarbeiten. Da fällt die Wahl nach geeigneten Souvenirs schwer.
Haapsalu ist ein Kurort mit mildem Klima. Der deutschbaltische Arzt Carl Abraham Hunnius entdeckte damals die heilende Wirkung des Schlamms von Haapsalu, gründete 1825 ein erstes Sanatorium und etablierte die Stadt schnell als mondänen Kurort. Es wurden Seebäderhäuser und Schlammheilstätten gebaut. Die russische Zarenfamilie Romanow schätzte den Kurort, der früher wie heute besonders im Sommer viele estnische und ausländische Besucher anzieht. Der Bahnhof Haapsalu hat den (zur Zeit seiner Entstehung) mit 214 m längsten überdachten Bahnsteig Europas. Der Bahnhof ist heute nur noch ein Baudenkmal und Museum. Auf den im Bahnhofsareal verbliebenen Gleisen stehen heute historische Lokomotiven und Waggons, und in einem Teil des Bahnhofes ist ein Eisenbahnmuseum untergebracht.
Peter Tschaikowski soll seine 6. Sinfonie in seinem Sommerhaus in Haapsalu geschrieben haben. Haapsalu ist reich an Jugendstil-Villen, die nach und nach restauriert werden. Das wahrscheinlich älteste heute noch erhaltene Denkmal für Friedrich Schiller steht seit 1957 im Museum der Stadt.
Leider müssen wir uns zwischenzeitlich immer wieder unterstellen, wenn sich eine schwarze Wolke entleert. Wir fahren die Promenade mit dem hübschen Kurhaus entlang. Der Eisbär steht immer noch auf dem Wasser und sucht seinen Eisberg.

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Standort Dirhami

(59° 12' 36'' N,23° 29' 56'' E)
Hafengeld
25.00 €
Distanz
Seemeilen21 sm
unter Segel16 sm
unter Motor5.0 sm
Wetter
WindSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Lt. Wetterprognose soll der extreme Wind heute nachlassen. Ein paar Schauer evtl. ein kleines Gewitter – na, das schreckt uns ja nicht. Wir machen uns fertig. Als wir ablegen wollen, schwebt eine schwarze Wolke bedrohlich über uns. Der Skipper meint, daß wir die noch abwarten wollen. Mit gut halbstündlicher Verspätung gegenüber unserer anvisierten Zeit legen wir ab. Wir sind gerade in das Fahrwasser eingebogen, als ein erneuter Schauer von einer derartigen Heftigkeit auf uns niedergeht, daß wir die Hand nicht mehr vor Augen sehen können und die Tonnen erst recht nicht. Wie gut, daß es elektronische Navigation gibt, sonst wären wir verloren gewesen, denn so schnell kann man seine Position gar nicht ermitteln, wie man das enge Fahrwasser u.U. schon verlassen hat. Bei diesem extremen Wind und der Welle muß unser Autopilot ganz schön arbeiten. Man kann es auch schon seit einiger Zeit hören, der Keilriemen schleift. Zwei kleinere Schauer folgen noch und dann fahren wir den Unwetterwolken stets davon. An Besegelung rollt der Skipper zunächst nur die kleine Fock aus, die er dann Stück für Stück auf Genuagröße erweitert. Wir segeln mit 6-7 Knoten nur mit der Genua und sind guter Dinge, als uns ein Dauerpiepton des Autopiloten hochschrecken läßt. Wir stellen fest, daß wir total vom Kurs abgekommen sind und der Autopilot nicht mehr funktioniert. Flugs wird die Windfahnensteuerung aktiviert, die wir in diesem engen Fahrwasser nicht benutzen wollten. Zum Glück haben wir jetzt auch fast die offene See erreicht. Der von uns angepeilte Hafen Johusalu wird gestrichen, wir setzen unseren Kurs auf Dirhami ab, dort will „La Mer“ auch hin, vielleicht brauchen wir ihre Hilfe.
Doch „La Mer“ kommt und kommt nicht. Wir stellen Überlegungen an, ob sie entgegen ihrer Planung vielleicht doch heute schon nach Finnland rüber gesegelt sind. Am späten Nachmittag kommen sie und erzählen uns, daß sie stundenlang in Haapsalu festgesessen hätten, weil eine Sturmregenböe die nächste gejagt hätte. Alle, denen wir davon gesgelt sind, hätten sie auf den Kopf gekriegt.
Der Skipper baut den Autopiloten auseinander und stellt sehr schnell fest, daß der Keilriemen gerissen ist. Und schon haben wir ein neues Problem.
Wir verbringen einen letzten Abend auf der „La Mer“, denn morgen trennen sich unsere Wege endgültig, sie nutzen das Wetterfenster mit Schwachwind, um ins finnische Hankö zu kommen und wir werden nach Tallinn segeln, dort ist am ehesten mit einem Ersatzteil für den Autopiloten zu rechnen.

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Standort Tallinn (Pirita)

(59° 28' 0'' N,24° 49' 47'' E)
Hafengeld
20.00 €
Distanz
Seemeilen48 sm
unter Segel35 sm
unter Motor13.0 sm
Wetter
WindSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Für heute ist Schwachwind prognostiziert. Die Aussischt, 50 Meilen am Ruder zu stehen, begeistert uns nicht gerade. Glücklicherweise stimmt auch diese Prognose nicht ganz. Wir haben 3-4 Windstärken aus SW, so daß wir mehr als 2/3 der Strecke  mit der Windfahne bewältigen können. Die letzten 13 Meilen – Tallinn schon vor Augen – sind dann doch recht langweilig am Ruder. Wir kommen erst nach Ladenschluß des Schiffsausrüsters im Yachthafen von Tallinn-Pirita an. Wir machen unsere Fahrräder klar und gehen im nahegelegenen Supermarkt einkaufen. Als wir zurückkommen, sehen wir Ain Roosma unseren estnischen Segelfreund. Er hat hier mehrere Boote liegen, seine Santa Maria und mehrere Katamarane mit denen er seine Regatten segelt und auch schon viele Preise geholt hat. Sofort nimmt er sich unseres Problems an und telefoniert mit dem hiesigen Vertreter von Raymarine. Der hat sein Büro ganz in der Nähe, ist jedoch nicht ständig dort erreichbar. Er verabredt mit dem Skipper, daß er mit ihm morgen früh einen Termin vereinbaren soll.

Bild Nr. 8 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
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Standort Tallinn

(59° 28' 0'' N,24° 49' 47'' E)
Hafengeld
20.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Der Skipper telefoniert heute morgen mit dem Vertreter für Raymarine, gibt die Artikel-Nr. durch und sie verbleiben, daß sie sich am Nachmittag um 16°°h in dessen Büro treffen.  Noch vor der vereinbarten Zeit kommt der Agent höchstpersönlich zu uns ans Schiff und übergibt den Keilriemen. Das ist ein toller Service mit dem wir so schnell und unkompliziert nicht gerechnet haben. Und schon wird die Kaffeestunde verschoben, die Betten aufgerissen, denn unter den Kojen lagert das benötigte Werkzeug. Da wir heute ganz tolles Wetter haben, überlegen wir hinterher, was wir mit dem Rest des Tages anfangen. Wir setzen uns auf unsere Fahrräder und fahren durch den Park, der dem Yachthafen direkt gegenüber liegt. Die Talliner Bucht ist sehr groß und an seiner Ostseite, im Stadtteil Pirita, gibt es schöne Badestrände, die von der Bevölkerung auch gern angenommen werden.

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Bild Nr. 12 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
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Standort Tallinn

(59° 28' 0'' N,24° 49' 47'' E)
Hafengeld
20.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Heute wollen wir noch einmal Wiedersehen mit Tallinn feiern. Zuvor nur noch eine Kleinigkeit aus dem Schrank der Achterkajüte holen. Und da entdecken wir das Grauen. Eine Ketchupflasche ist koppheister gegangen und hat sich über den übrigen Inhalt verteilt. Die nächsten zwei Stunden sind wir gut beschäftigt. Wir schließen die Aktion mit einer ausgiebigen Dusche ab und schwingen uns auf unsere Fahrräder.
Tallinn wurde durch viele Epochen und unterschiedliche Verhältnisse geprägt. Die Erteilung des lübischen Stadtrechtes 1248 bildete die Grundlage dafür, daß sich das damalige Reval zu einer blühenden Handelsstadt entwickelte. Die Hansestadt Tallinn ist vor allem durch ihre historische Atmosphäre geprägt. Enge Gassen und jahrhunderte alte Gebäude verleihen der Stadt ein mittelalterliches Flair. Am Eingang zur Altstadt lassen wir unsere Fahrräder stehen und schlendern zu Fuß weiter. Im Hafen liegen 3 Kreuzfahrer und entsprechend voll ist es in der Altstadt.  Der City Yachthafen ist fast leer. Hier liegt man aber auch recht unruhig. Die fliegenden Händler entlang der alten Stadtmauer und die Souvenirläden bestimmen das Stadtbild. Die Preise sind allerdings überhöht, wie wir an einem Vergleich mit Haapsalu feststellen können, wo wir die gleichen Artikel um die Hälfte billiger gesehen haben. Vom Domberg haben wir einen wunderschönen Blick über die Dächer der Stadt und die Tallinn Bucht.
Bevor wir zum Schiff zurückradeln, kaufen wir im nahegelegenen Supermarkt ein, vor allem Obst und Gemüse.

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Standort Villinki Villinge

(60° 9' 34'' N,25° 6' 14'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen49 sm
unter Segel34 sm
unter Motor15.0 sm
Wetter
WindWSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Wir starten mit wenig Wind, trotzdem zieht der Skipper das Groß hoch. Nachmittags komm mehr Wind auf und wir können segeln, sehr gut sogar. Als wir Helsinki schon in Sicht haben, erreicht KIWI 6 Knoten und der Verkehr nimmt zu. Es ist Freitagabend und viele Segler befinden sich im Wochenende. Da es schon spät ist, haben wir eine Ankerbucht ausgesucht, die wir schon kennen. Leider hat der Skipper die Koordinaten auf die danebenliegende Bucht abgesetzt. Wir ankern ziemlich dicht am Fahrwasser, so daß die vorbeifahrenden Schiffe einen mordsmäßigen Krach und Schwell verursachen. Ein neues Haus wird gebaut, gehämmert und mit der Kreissäge gearbeitet. Eine ruhige Ankerbucht sieht anders aus. Als wir dann noch herausfinden, daß wir uns geirrt haben, steht fest, daß wir morgen verholen.

Bild Nr. 23 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
Bild Nr. 24 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert

Standort Villinki Villinge

(60° 9' 24'' N,25° 7' 24'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen2 sm
unter Segel0 sm
unter Motor2.0 sm
Wetter
WindSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Wir machen uns klar zum Anker auf gehen, als ein Segelboot in die Bucht kommt und uns informiert, daß für heute abend ein großes Gewitter mit Sturm und Hagel angekündigt ist und allen Schiffen geraten wird, einen sicheren Hafen anzulaufen. Einen Augenblick sind wir verunsichert aber denn erinnern wir uns, daß wir schon andere Stürme vor Anker abgewettert haben und auf unseren Anker absolut Verlaß ist. Wir gehen eine Bucht weiter - so weit rein wie es unser Tiefgang zuläßt. Bei 3m fällt der Anker. Wir machen es uns im Cockpit gemütlich, lesen und schauen dem Treiben in der Bucht zu, denn auch hier gibt es viele Wochenendehäuser und die Kinder vergnügen sich mit baden, Schlauchbootfahren oder gezogen werden. Am frühen Abend deutet nichts darauf hin, daß sich da etwas zusammenbraut. Und dann plötzlich ist es da, eine dunkle Wolke, der Skipper meint, daß es besser wäre, die Kuchenbude klar zu machen, als es auch schon zu regnen, nein zu prasseln anfängt. Eine Böe haut KIWI auf die Seite, in der Pantry fliegt das lose rumstehende Geschirr in die Spüle. Dann Blitz und Donner in einem selten erlebten Ausmaß. Nach einer Stunde ist totale Windstille. Die Wolken haben sich verzogen, es wird wieder hell, pünktlich um 21°°h hört es auf zu regnen, so daß der Skipper seine Flaggenparade machen kann. Wir „treten vor die Tür“ und genießen die wunderbare gereinigte Luft, herrlich. Aber schon zeigen sich am Himmel die nächsten dunklen Wolken und das Theater beginnt von vorn, allerdings in abgeschwächter Form und ohne Wind.


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