Segeltörns im Norden

Schiff KIWI
SchiffKIWI
EignerGert
WerftFeltz
Baujahr1981
Größe11m x 3.25m
Beschreibung
SkipperGert
CrewVeronika
TörnSommerreise nach Riga

vom 2.06.2017 bis 26.09.2017
Dauer117 Tage
Hafengeld1,278.00 €
1,485.00 DKK
553.00 PLN
1,390.00 SEK
Seemeilen2012.0 sm
unter Segel1193.0 sm
unter Motor819.0 sm

Standort Ventspils

(57° 23' 38'' N,21° 32' 2'' E)
Hafengeld
25.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Gestern kein Wind – heute Starkwind. Das sind die Extreme, mit denen sich ein Segler herumschlagen muß. Er ist selten zufriedenzustellen. Das wollen wir uns nicht antun. Zumal es am Morgen noch heftig regnet. Nach dem Frühstück hat der Regen dann auch aufgehört. Nachmittags machen wir uns auf in die kleine Stadt. Wir stellen fest, daß sie sich wenig verändert hat. Die Stadt an der Venta ist eine Gründung des Deutschen Ordens und hat heute 44.000 Einwohner. Seit dem Bau der russischen Pipeline 1961 kommen hier riesige Mengen an Erdöl an, die in den Westen verschifft werden. Seit der Unabhängigkeit Lettlands hat Ventsils sehr viel in Umweltstandards investiert, das sich natürlich auch in den Stadtkassen widerspiegelt.
Wenn man den einschlägigen Reiseführern Glauben schenkt, dann hat sie eine auch im Vergleich mit anderen Städten Lettlands vollständig restaurierte Altstadt. Wir haben einen anderen Eindruck gewonnen. Die Promenade ist das Aushängeschild der Stadt und sehr schön hergerichtet. Die Kühe sind das ganz Besondere hier. Es gibt sie in allen Variationen, wobei der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind und jede Kuh eine besondere Bedeutung hat, die sich dem Betrachter allerdings nicht immer erschließt.

Bild Nr. 1 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
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Standort Kolka Leuchtturm

(57° 49' 19'' N,22° 38' 46'' E)
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Dient nur der Navigation!

Standort Roja

(57° 30' 23'' N,22° 48' 7'' E)
Hafengeld
25.00 €
Distanz
Seemeilen70 sm
unter Segel68 sm
unter Motor2.0 sm
Wetter
WindW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Wir wollen so schnell wie möglich weiter nach Riga. Der Wetterbericht verspricht 5 Windstärken aus West. Das ist für uns gut handlebar, also los! Noch vor 8°°h  machen wir die Leinen los. Die anderen wollen noch einen Tag abwarten. Nach kurzer Zeit stellen wir fest, daß der Wind an Stärke zugenommen hat. Als wir um die Ecke in Richtung Kolka gehen, haben wir den Wind von achtern, was eine besonders kabbelige See hervorruft. Die See ist vom vorangegangenen Tag noch unruhig und auch jetzt noch 2m hoch. Wir haben nur die Genua gesetzt, was vollkommen ausreichend ist. Wir machen gute Fahrt. Der Leuchtturm Kolka ist 3 Meilen vor die Küste auf einer künstlich aufgeschütteten Insel errichtet worden und muß umfahren werden. Von dort müssen wir unseren Kurs in Richtung Südwest ändern, womit wir den Wind jetzt aus Südwest haben. Bis wir endlich unter Landabdeckung sind, haben wir bei gut 6 Windstärken doch zu kämpfen. Als wir endlich den nächstgelegenen Hafen erreichen, liegen 70 Meilen hinter uns. Der Hafen ist immer noch derselbe. Er bietet an einem Steg Platz für ca. 12 Yachten. Gegenüber an der alten Mole sind noch ein bis zwei Ausweichplätze vorhanden, allerdings ohne Strom. Die sanitären Anlagen sind auch unterster Standard. Internet wird zwar offiziell angeboten, kommt bei uns jedoch nicht an. Aber Strom gibt es. Weil wir morgen weiter wollen, bauen wir unsere Kuchenbude gar nicht erst auf.

Standort Riga

(56° 57' 34'' N,24° 5' 47'' E)
Hafengeld
30.00 €
Distanz
Seemeilen58 sm
unter Segel30 sm
unter Motor28.0 sm
Wetter
WindSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Um 8°°h machen wir die Leinen los. Wir haben 4 Windstärken aus Südwest. Das paßt. Wir setzen Groß und Genua und rauschen gen Süden. Leider ist es mit dem Wind um Mittag vorbei. Wir haben nur noch 2-3 Windstärken – die eiserne Genua kommt zum Einsatz. Von achtern kommt ein Unwetter auf. Es zieht ganz langsam hoch, die Wolken werden immer interessanter aber auch bedrohlicher – der Skipper kann sich daran gar nicht sattsehen und schießt ein Foto nach dem anderen. Aus dieser dichten Wolkenmasse heraus blitzt es und der Donner grollt. Zum Glück zieht das Gewitter hinter uns vorbei, aber ein heftiger Regenschauer trifft uns dann doch noch. Endlich kommen die Molenköpfe der Daugava-Flußmündung in Sicht.   Jetzt noch 1 ½ Stunden und wir haben es geschafft. Wir machen an dem für uns vorgesehenen Liegeplatz fest. Leo, ein Segelkamerad aus Finnland, begrüßt uns.

Bild Nr. 5 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
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Standort Riga

(56° 57' 34'' N,24° 5' 47'' E)
Hafengeld
30.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Das Wichtigste für uns ist jetzt, eine DELL-Vertretung hier in Riga zu finden. Wir telefonieren mindestens 10x mit DELL Deutschland. Wir bekommen jedes Mal eine andere Info. Zuletzt eine Telefonnummer in Großbritannien mit der Information, daß die 3 baltischen Länder unter dieser Nummer zusammengefaßt seien. Das alles stellt uns nicht zufrieden. Wir fragen den Hafenmeister nach einer DELL-Vertretung. Er nennt uns eine (glauben wir zumindest). Wir fahren mit unseren Fahrrädern hin. Schon die Gegend, durch die wir fahren, wird immer düsterer. Als wir schließlich vor dem Laden stehen, ist er geschlossen. Im Schaufenster hängt ein Schild, das wir natürlich nicht lesen können. Durch den daneben gelegenen Torbogen kommt ein Mann in Arbeitskleidung. Wir sprechen ihn an, ob er uns übersetzen kann, was dort auf dem Zettel steht. Er erklärt uns, daß der Laden bis Montag geschlossen hat. Wir stehen unschlüssig da, schon wollen wir uns entfernen, als ein Passant fragt, ob er uns behilflich sein kann. Wir fragen auch ihn nach dem Inhalt der Information im Fenster. Des weiteren erklärt er uns, daß diese Firma im Hinterhof nebenan ihren Sitz hat. Er zeigt uns wo. Als wir mit dem Inhaber unser Problem besprechen, erscheint der Arbeiter, der uns eben vor dem Laden erklärt hat, daß das Geschäft bis Montag geschlossen hat. Das kommt uns schon merkwürdig vor. Aber der Wunsch, unseren Computer wieder repariert zu bekommen ist so groß, daß wir die Alarmglocken nicht hören wollen. Wir erklären, daß wir mit DELL beim Kauf des Computers einen Wartungsvertrag abgeschlossen haben, und somit alle anfallenden Reparaturkosten von DELL getragen werden. Wir lassen unseren Computer da. Er schlägt vor, uns am nächsten Tag um 14°°h anzurufen, was kaputt ist.
Wir radeln durch die Stadt und ihre Parks in die Innenstadt und sind plötzlich an der für die Letten so wichtigen Freiheitsstatue auf dem Boulevard Brivibas. Die Idee eines Freiheitsdenkmales entstand in den frühen zwanziger Jahren, nachedem Lettland zum ersten Mal seine Unabängigkeit proklamiert hatte. In 42m Höhe hält eine Mädchenfigur aus Kupfer, die Verkörperung der Freiheit, mit ausgestreckten Armen drei Sterne in den Himmel. Sie symbolisieren die drei historischen Provinzen Kurzeme, Vidzeme und Latgale. Die Figur steht auf einer schlanken Säule, die ihrerseits wiederum auf einem mehrere Meter hohen quadratischen Sockel verankert ist, an dessen Ecken die Skulpturengruppen „Arbeit“, „Verteidiger des Vaterlands“, „Familie“ und „Wissenschaft und Kunst“ lehnen. Die Frontseite zeigt in Richtung Altstadt und trägt die weithin lesbare Inschrift „Für  Vaterland und Freiheit“.
Der Platz ist an den Seiten gefüllt mit Menschen. Vor dem Denkmal ist eine Tribüne aufgebaut. Von dort werden die auf dem Platz einmarschierenden internationalen Gruppen mit lautem Hallo begrüßt. Sie kommen wirklich aus aller Welt von Brasilien, USA, Japan, Korea, Kanada, und nahezu sämtlichen europäischen Ländern. Zunächst ist für uns nicht erkennbar, um welche Gruppierungen es sich handelt, doch dann kristallisiert sich heraus, daß es Chöre sind, die hier zusammengekommen sind, um einen Wettbewerb zu bestreiten. Sie treten in der ganzen Stadt auf, die meisten Darbietungen sind kostenfrei. Am Ende wird die Nationalhymne angestimmt, der Redner deutet auf die Freiheitsstatue hinter sich, und alle um uns Herumstehenden singen mit. Ein wirklich erhebender Moment, der uns an die Kettentänze auf den Farøern erinnert, bei denen wir auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen ganz intensiv wahrnehmen konnten.

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Bild Nr. 8 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
Bild Nr. 9 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
Bild Nr. 10 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
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Standort Riga

(56° 57' 34'' N,24° 5' 47'' E)
Hafengeld
30.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Wir genießen das schöne Wetter, ratschen mit unseren Liegeplatznachbarn und warten auf den Anruf von unserem Computermenschen. Der kommt leider nicht. Um 16°°h rufen wir an. Er erzählt uns, daß bei unserem Computer das „Motherboard“ kaputt ist und er es aus Litauen besorgen muß. Wenige Minuten später erhalten wir eine sms mit der Info, daß uns die Angelegenheit 350€ kosten soll und fragt „do you agree?“ Natürlich nicht. Wir fahren hin, um unser Gerät wieder abzuholen, denn schließlich haben wir ja einen Servicevertrag mit DELL. Leider ist es mittlerweile schon so spät geworden, daß wir erst um kurz vor 19°°h dort ankommen. Zu spät, der Laden ist schon geschlossen. Wieder treffen wir den besagten Mitarbeiter. Wir erklären ihm die Situation. Er sagt, daß er keinen Schlüssel für die Büroräume habe. Er telefoniert jedoch mit seinem Chef. Der sagt, wir können den Computer am Montag um 10°°h abholen. Da beginnt aber schon unsere Veranstaltung. Wir möchten ihn gern morgen am Samstag abholen. Der Mitarbeiter sagt, daß wir in wenigen Minuten einen Anruf oder sms von seinem Chef bekämen. Bekommen wir natürlich nicht. Wie begossene Pudel ziehen wir wieder ab. Auf dem Nachhauseweg passiert noch ein Mißgeschick, die Crew stürzt mit dem Rad. Zum Glück keine größeren Verletzungen. Wir telefonieren mit den Kindern zuhause und bekommen das Wort zum Sonntag zu hören, wie unprofessionell wir die Angelegenheit handhaben. Diese ganze unbefriedigende Situation raubt uns den Schlaf.

Bild Nr. 12 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
Bild Nr. 13 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert

Standort Riga

(56° 57' 34'' N,24° 5' 47'' E)
Hafengeld
30.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Langsam trudeln auch die anderen Schiffe ein. Wenngleich es sich auf die ein oder andere Weise herumgesprochen hat, daß hier jeden Abend bis zum anderen Morgen Disko ist. Die Bässe wummern noch immer, wenn man bereits unausgeschlafen wieder aufsteht. Das Ergebnis ist, daß die Schweden und Finnen sich in Jurmala getroffen haben und sich dort bis einen Tag vor Beginn unserer Ralley aufhalten.
Wir suchen zunächst den in der Nähe gelegenen Supermarkt auf und ergänzen unsere Vorräte. Am Nachmittag machen wir uns mit dem Fahrrad noch einmal in die Innenstadt auf. Riga hat viel zu bieten. Hervorzuheben sind die vielen restaurierten Jugendstilhäuser mit denen sich Riga um den Titel „Weltkulturerbe“ bewarb. Dadurch konnten die Häuser zunächst in ihrer Substanz erhalten werden und später liebevoll restauriert werden. In Riga fand der Jugendstil eine eigene Ausprägung und erlebte im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. eine ebenso kurze wie heftige Blüte. Rund ein Drittel des Zentrums wurde damals in diesem neuen Stil gestaltet. Ein Anteil, der nicht nur für das Baltikum einzigartig ist und der vor dem Hintergrund eines sprunghaften wirtschaftlichen Aufschwungs möglich war. Ab 1901 entwickelte sich Riga zum wichtigsten Hafen und einem industriellen Zentrum des Zarenreichs.
Das beeindruckende Schwarzhäupterhaus ist ein besonderes Beispiel für die baltische Backsteingotik. Nachdem es eine Zeit lang Sitz des Präsidenten war, kann man es seit diesem Jahr wieder besichtigen. Es wurde erstmals 1334 erwähnt und diente unverheirateten Kaufleuten aus Westeuropa als Gasthaus. Von der Schwertspitze des davor stehenden Roland-Standbildes aus wurden vor dem Krieg die Entfernungen zu den Ortschaften des Landes gemessen. Vom Turm des beeindruckenden Domes hat man einen herrlichen Blick über die Stadt.
Die vielen hübschen Parkanlagen sind Rigas grüne Lunge.
Die 5 Zeppelin-Hallen sind eine weitere Attraktion. Diese Hallen haben die Letten nach dem ersten Weltkrieg von den Deutschen geerbt. Hier sollten eigentlich Zeppeline gebaut werden. Heute ist es der Zentralmarkt Rigas. Eine ganze Halle dient ausschließlich dem Fischverkauf. Die Auswahl ist so vielfältig. Wir sehen Fische, die wir zuvor noch niemals gesehen haben, es ist hochinteressant. Eine andere Halle ist nahezu ausschließlich dem Fleischverkauf vorbehalten. Gemüse wird meist vor den Hallen verkauft. Meistens einheimisches. Exoten suchen wir vergebens. Es dauert lange, bis wir frischen Ingwer finden. Der Konkurrenzkampf scheint auch immens zu sein.

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Bild Nr. 18 zur Reise  Sommerreise nach Riga, eingestellt von Gert
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